Der Duft von frisch gemähtem Rasen
liegt in der Luft. Die Schwalben ziehen hoch oben durch den Himmel. Ein paar
Verrückte versuchen einen Wolkenberg zu erklimmen. Ich sitze auf der Wiese und
zupfe an einem Gänseblümchen.
Als kleines Mädchen mit zwei blauen
Augen und ein paar Schrammen an der linken Wange, frage ich sie.
Er liebt mich. Er liebt mich nicht.
Denn tut er es, will ich ihm
folgen, was er auch tut.
Er liebt mich.
Das ist ein Glück. Denke ich.
Dann gehe ich mir einen Griesbrei
kochen. Mehr will mein Magen gerade nicht haben.
Ich bin verliebt in allen
Variationen.
Ich schweige und denke, dann wird
er schon auf mich zu kommen. Ich rede mich um Kopf und Kragen. Er geht. Ich
tanze.
Der geht, ich weiß es. Gänseblümchen
lügen nicht.
Meine Seele ist ein weißes Laken.
Ich spanne es auf das Bett. Jetzt muss ich nur noch Kaffee kaufen, den wir am
nächsten Morgen gemeinsam trinken können.
Die Wolkenkletterer sind ein gutes
Stück vorangekommen. Sichern, klettern, abseilen. Sichern. Finden kaum Halt in
der feuchten Substanz. Die Wolke wächst. Es wird Gewitter geben. Es wird
überall nur mit Wasser gekocht.
Ein schwacher Trost, den meine
Veilchenaugen finden. Am Himmel hängt ein Lachen.
Ich habe dich niemals verachtet,
nur die Zärtlichkeit habe ich vermisst.
Grün und blau hängt meine Seele an
der Leine. Ein Glück, dass sie keine Stockflecken bekommen hat, von gestern auf
heute.
Nein, ich war nicht faul. Ich
konnte es einfach nicht machen.
Ich habe mir die Augen ausgeweint,
damit ich mich im Spiegel nicht mehr sehen muß.
Am anderen Ende der Leitung sitzt
der Weinmann und das tue ich schon.
Ich liege auf dem Sofa und lecke
meine Wunden. Die Katzehund ist nicht gesund.
Wir laufen durch eine Sommerwiese.
Sag mir deine Lieblingsfarbe, rufe ich.
Blau, schreit er. Wir liegen mit
den Köpfen auf unseren Schultern. Kein Wölkchenmeer am Himmel zu sehen. Ich
zeige ihm, wie man mit zwei Händen auf eine Million zählt ohne sich die Finger
zu verknoten und ohne zu wissen, wann man sie erreicht hat. Ein
Bushaltestellenspiel, das auch im langweiligen Unterricht gespielt werden kann,
wenn man müde geworden ist, sich die Lehrkraft in Unterhosen vorzustellen.
Wir fahren mit den Rädern über die
heißen Asphaltstraßen der Stadt. Kein Auto am Horizont zu sehen. Wenn ich es
genau nehme, auch kein Horizont.
Er nimmt sich, was er braucht. Ich,
die Dreikäsehoch, komme zu kurz, nein, gar nicht. Er ist ein erwachsener Mann,
dem die Mutter keine Manieren beibringen konnte, weil sie seinem Vater gefolgt
ist, was er auch tat und als gute Frau die Flecken aus dem Laken gewaschen hat.
Blau, schreie ich. Das kann Mann
doch alles noch lernen. Die Verantwortung des Penisträgers gegenüber der Frau.
Den Sanftmut und die Weisheit der Liebe. Gemeinsam, so wie die Wolkenbesteiger,
die Wolke besteigen.
Wenn wir brechen mit den seit
Generationen tradierten Vorstellungen. Großes Kino sind die nicht.
Alltagstheater der Realität viel mehr.
Um seine Ehre zu retten heiratet er
alsbald eine andere Frau.
Die ist schlau und respektiert sein
Bild von Männlichkeit. Sie hat keine Ambitionen Tore zu schießen oder die Welt
zu retten und so führt sich die Tradition fort in seinem Sohn.
Es wird dauern.
Fast oben angekommen, stürzt der
eine Kletterer hinab durch die Wolke. Das Seil reißt. Doch es wachsen ihm
Flügel. Die sind echt und nicht wie Ikarus Flügel mit Wachs befestigt.
Die Sonne, la Luna und die Erde.
Ich erhebe mich über die
Beschränktheit einer Sprache und entdecke die Lebens spendende, weibliche
Dreifaltigkeit im Universum.
Ich bin eine sanfte Feministin.
Ein kleines Kind, das manchmal
Hunger hat und sich nimmt, was es braucht.
Ich stehe nicht mehr meinen Mann im
Alltag, sondern freue mich an dem, was ist.
Die Liebe ist ein hohes Ross.
Er hat mir beim Absteigen geholfen,
weil meine Füße den Boden allein nicht finden konnten. Der Geruch von
Pferdeäpfeln und Rosen liegt in der Luft. Es ist Sommer geworden.