sternentinte

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augenstern

Montag, 13. Februar 2012

Wer bei drei nicht auf dem Baum ist, kriegt mich


Wir sehen uns auf einer Filmemacherparty im Rahmen der Berlinale. Ich verlasse, die Tanzfläche, um mir eine Matebrause am Tresen zu bestellen. Da steht er plötzlich neben mir und sagt: Was machst du denn hier?
Das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Antworte ich.
Wie geht es dir? Will er wissen.
Interessiert dich das wirklich? Frage ich.
Ich suche das Gespräch und die Menschen, mit denen etwas zu machen ist. Ja, ich will auch noch Vögeln heute Nacht. Aber nicht mit dir. Mit dir habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Ich könnte dich sicherlich lieben, ob du weißt wie das geht, da bin ich mir nicht mehr sicher. Und wenn es nur ein Prozent der Möglichkeit gibt, dass mich der, mit dem ich heute nach Hause gehe, morgen anruft, dann ist das mehr an Möglichkeit, als dass du dich veränderst.
Schon schade, sagt er. Aber, was mich vielmehr interessiert ist das  Drehbuch, welches du geschrieben hast. Worum geht es?
Und ich kann mich nicht umdrehen und gehen, denn auch deshalb bin ich hier, um über meine Arbeit zu reden.
Es ist ein Märchen. Sage ich. Liebe rettet die Welt. Eingebettet in eine traurige Geschichte vom Scheitern, leben die vier Protagonisten ihre Beziehungen. Antonia und Adam finden heraus, dass nur ein Paar, dass sich liebt und ein Kind bekommt, die Welt retten kann und denken Sunny und Balder sind es. Dabei übersehen sie einfach, dass sie selbst es sein können, als Antonia schwanger wird. Antonia treibt ab und Adam trennt sich von ihr, woran sie beinahe zerbricht. Balder wird von Sunny rausgeschmissen, nachdem er beknackt auf ihre Schwangerschaft reagiert. Am Ende bleiben nur Sunny und Antonia und das Kind in Sunnys Bauch. Sie begehen eine soziale Skulptur, die Sunny sich ausgedacht hat und für deren Umsetzung sie gekämpft hat. Der Ausgangspunkt zur Rettung der Welt. Es ist im Film wie im Leben. Am Ende kommt alles ganz anders, als man denkt.
Das klingt interessant. Sagt er.
Meine Nummer hast du ja schon. Sage ich.
Ich werde dich anrufen. Sagt er.
Gut. Sage ich.
Dann gehe ich, um der Möglichkeit eine Chance zu geben.