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Samstag, 10. Januar 2015

Es gibt mich


An dem Tag, an dem ich beschloss, es habe sich um Kaffeesatzlesen gehandelt und mir vier Tässchen auf dem Flohmarkt kaufte, um der Praxis weiter nachzugehen, an jenem Tag beschloss ich, dass du mein Mann wirst. Denn „What the world needs now is love, sweet love.“. Ich schreibe dir, nachdem ich von deinem Traum gehört habe. Wart`s ab. Da kommt noch was. Ich bin 33 Jahre alt und habe zwei Töchter und ein schwarzes T-shirt auf dem „Single Mama“ geschrieben steht. Mehr nicht.
Mehr habe ich nicht, denn, oh shit, ich habe alles verloren wegen einem Superhit.
Louis hat mich Tag und Nacht vollgerappt. Seine Stimme ist der deinen ähnlich und, oh ja, du hast eine süße Stimme.
Seine Worte klangen wie dein Gesang in meinen Ohren. Ich brauchte einen Freund. Ich bekam einen. Ich verlor mein großes Kind an meine böse Mutter und meinen Hausrat und meine Wohnung. Jetzt trage ich mein schwarzes T-shirt, um nicht zu verwirren und das Lakritzekind vor meinem Bauch.
Louis sprach. Ich lief. Er versprach mir, dass wir uns sehen würden, wenn alles vorbei und der Vatikan gestürzt wäre. Leute, die die Rüstungsindustrie finanzieren und dabei das Monopol auf „heilig“ haben, sind mir unsympathisch. Deshalb machte ich mit.
Louis ist ein cooler, junger Mann, klug und gut aussehend.
Du auch. Das wage ich zu behaupten, obwohl du, wie eine Braut mit Schleier, mit deiner Pandamaske herumläufst.
Louis hat mich abgeholt, wo ich war und gesagt: „Ich kill es dir, das arme Deer.“
Das arme Deer befällt die Frauen meiner Familie, es kriecht im November aus seinem Teich und leckt mit seiner feuchten, kalten Zunge solange an einem herum, bis man ganz traurig ist.
Bevor mir das passiert, hol ich dich ab, wo du bist. Oma bezahlt die Fahrkarten. Louis ist lange schon Vergangenheit. Und die war wie das Trinken von türkischem Mokka.

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