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Freitag, 9. Dezember 2011

der springende punkt




Brennpunkt, Standpunkt, Schwerpunkt. Der springende Punkt ist, es handelt sich bei der christlichen Kultur, aus der unsere Gesellschaft hervorgeht, um eine Leidkultur, die aufbaut auf einer Moral der Schuld des Menschen, die gebeichtet werden muss, um vergeben zu werden und vereinnahmt, was fremd ist und nicht in die Tradition der christlichen Mythologie passt. Was bedeutet es aber die Absolution für die eigene Unzulänglichkeit zu bekommen. Das ist eine Form der Freiheit alles tun zu können, denn es besteht ja die Möglichkeit das Vergehen in das Ohr, das in einem anonymen Kasten sitzt, zu sprechen. Ja, Mensch, es ist schlimm, was du tust, aber Gott wird dir vergeben. Es ist schizophren davon auszugehen, dass ich nur ein Mensch bin und eine höhere Instanz mir meine Fehlbarkeit verzeihen kann. Die höhere Instanz wohnt, das ist die These, dem Menschen selbst inne. Aus besagter Leidkultur heraus, bilden sich globale Not, narzisstische Störung, Gewalt, Depression und die negative Anarchie andere Formen des Daseins  zu unterdrücken, die Geschichte der Menschheit den eigenen Überzeugungen gemäß darzustellen und somit zu verfälschen. Denn es ist ein Frage des Standpunktes, der Perspektive wie ich die Vergangenheit rezipiere und welche Schlüsse ich für die Gegenwart daraus ziehe.Wenn, und das ist die These der Leidkultur, es nie Frieden gegeben hat und der neutestamentarische Friedensstifter ermordet werden musste, um die Schuld der Menschen zu sühnen, seinen Leib und sein Blut hingeben sollte, um die Menschheit von vorausgesetzter Schuld zu befreien, dann können wir doch nicht davon ausgehen, dass Frieden ein natürlicher Zustand ist, der Weisheit und möglicherweise völlig andere Strukturen des Miteinanderumgehens voraussetzt. Doch ich denke wir können dies aus mehreren Gründen tun, wenn wir einen Paradigmenwechsel vollziehen und das Weltgeschehen aus einer anderen Perspektive wahrnehmen. Archaische, urtümliche, prähistorische Formen des menschlichen Miteinander weisen darauf hin, wenn dies auch immer wieder verleugnet wurde, dass es anders um nicht zu sagen besser geht. Die persönliche spirituelle Erfahrung, der aktiven Selbstentfaltung hinzugenommen, beweist letztlich, dass das Licht, vielleicht darf man es das Göttliche nennen dem Menschen implizit ist,innewohnt. Und das der menschliche Körper, die Basis für gute Energie sein kann. Es geht um Praxis, nicht um Theorie. Es ist ein esoterischer Marx, dem die Anthropologie nicht abhanden gekommen ist, weil die Produktionsverhältnisse den Menschen prägen, der aber die Produktionsverhältnisse schafft, nach bestem Wissen und Gewissen aus seiner Energie heraus. Es ist ein Beuys, der für die Demokratisierung der Kunst spricht und damit auch eine Reformation des Bildungssystemes, inklusive der Option auf ein Grundeinkommen hin zu einem positiven Generalismus, einem ganzheitlichen Verständnis von Mensch und Welt befürwortet.
Es ist ein Utopie, die umgesetzt werden muss und in der die Spezialisten dafür arbeiten und nicht dagegen. Es ist die Akzeptanz des Faktes, dass der Mensch, wertfrei gesprochen, auf sich fixiert ist und sich um sich dreht. Das Drehen kann metaphorisch losgelöst werden von der Selbstbezogenheit und die Möglichkeit einer, wenn auch nicht umfassenden, so doch weit gefassten Wahrnehmung eröffnen. 360°.
Ein Kreis, ein friedvolles, in sich geschlossenes, rundes, weibliches, klares Symbol.

Dem implizit ist, dass Mensch Glück empfinden kann, ohne über Leid und Missstände hinwegzusehen. In einem aktiven Leben, frei nach Hannah Arendt geborgen in der Gewissheit, um die guten Mächte, die Bonhoeffer in der Not verdichtet hat.






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