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Freitag, 9. Dezember 2011

2. Teil: Der springende Punkt


Doch Dietrich Bonhoeffer sagte auch: "Es gibt keinen Gott, den es gibt."
Was wir anbeten, bleibt uns selbst überlassen. Daher meine Frage: Welchem Gott willst du dienen? Einem, den es nicht gibt oder der Welt? In der ich ganz bewusst das Wort dienen benutze, um damit auf eine Form der Demut zu verweisen. Demut vor dem Leben...

Ich stehe in meinem Objekt auf einem Punkt aus Leinwand, der die Welt symbolisiert und einer Scheibe gleicht. Um mich herum drei Fernseher, in denen die Filme Koyaanisqatsi von Godfrey Reggio, Unser Planet von Johan Söderberg, Michael Stenberg und Linus Torell und Home von Yann Arthus Bertrand laufen. Es ist ein Punkt zu Babel, der verdeutlicht, das man nichts versteht, wenn alle gleichzeitig reden. Ich bin der Turm und stehe aufrecht in der Mitte. Doch beginne ich mich zu drehen, kann ich die Bilder sehen von Schönheit und Schrecken auf dem Planeten Erde, von dem ich annehmen muss, dass er nur eine Zelle im Körper dessen, was wir das Universum nennen, ist.

Ist eine Klimakatastrophe vorprogrammiert und sebstverschuldet, unausweichlich oder abwendbar? Spielt es noch eine Rolle, ob wir uns aktiv am Schutz der Welt beteiligen oder passiv das Geschehen beobachten? Kann es einen Standpunkt geben? Es muss der Punkt, die Stelle sein, auf der ich stehe und mich um mich selber drehe. Ich stehe immerhin und immer im Zentrum der Auseinandersetzung, mitten auf der Erde. Ich bin ein Mittelpunkt und kann was sehen, wenn ich mich selbst drehe. Kann dieses Drehen als Teil der spirituellen Praxis in der Tradition des Sufismus, in dem sich die Erdbewegung wiederspiegelt, zum Prinzip erhoben werden? Kann Sport an Schulen auf den Grundlagen des Budo basieren oder ist es möglich bei psychischer Erkrankung auch mit Tai Chi zu arbeiten? Ist es möglich, dass der in einer konsumorientierten Gesellschaft geborene Mensch lernt das Lebensglück aus Innerem zu schöpfen und Bescheidenheit im Sinne vom Reduzieren bis zum Maximum übt? Das hat noch nichts mit der Askese eines buddhistischen Mönches in einem Kloster zu tun, sondern beruht als Forderung an meine Zeit auf der Tatsache, dass wir noch auf einem Butterberg sitzen, obwohl genug für alle da wäre, weil die drohende Überbevölkerung des Planeten ein Mythos ist. Sicherlich muss schnell gehandelt werden, um Not und Elend auf der Erde zu eliminieren und zu verhindern. Es sind Aspekte einer fortgesetzten, einer dritten Aufklärung, die zum Tragen kommen müssen.
Mensch, du musst keine Narzisse sein.

Und was hat eigentlich David Lynch damit zu tun, wenn er auf einem Plakat zu einer Veranstaltung einlädt über Gehirn und Kreativität, auf der seine Stimme vom Band abgespielt wird und es darum geht, was passieren würde, wenn eine Million Kunststudenten gemeinsam meditieren würde.

Ich bin mir sicher. Es gibt das Unfassbare.

1 Kommentar:

  1. auch in der drehung ein visuelles babel. verschwommen die umrisse.
    mensch, komm aus der opferrolle raus! oder geh

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