Es träumt vom Kuscheln. Einmal eine
ganze Woche lang im Bett verbringen.
Zwischendurch allerhöchstens einen
Tanz tanzen am Tag. Die Wochenzeitung lesen und Bücher. Notizen machen und
Geschichten schreiben. Reden und Lachen. Vögeln ohne abzustürzen. Vertrauen
gewinnen.
Geht das? Oder wird es langweilig am zweiten Tag?
Lino ist da. In der ersten Nacht
lagen Lino und Lena nur nackt nebeneinander und haben nichts
gemacht. Nur die Wärme genossen und eine leise Vertrautheit gespürt. Am ersten
Tag, der auf die erste Nacht folgte, erfanden sie Himmel und Erde. Er wollte
der Himmel sein und sie sollte die Erde verkörpern. Über ihnen schwebten wie
das Damoklesschwert die göttlichen Freuden und das Chaos. Das ganz normale Chaos der
Liebe. Irrnis und Wirrnis und Finsternis. Die wüste Urflut ergoss sich aus
ihrem Geschlecht.
Es wurde Nacht und sie wussten die
nicht zu benennen. Am zweiten Tag sagte er: Ich liebe dich. Und es wurde Licht.
Da nannte sie das Licht Tag und die Dunkelheit Nacht.
Alles war gut so, wie es war.
Ihre Hände begannen über seinen
Körper zu wandern und fanden das Himmelsgewölbe am dritten Tag.
Und fanden seinen harten Schwanz am
vierten Tag. Da war es, das Land, das in ihrem Meer liegen sollte. Linoland und
Lenameer. Seine Hände streicheln ihren Kopf, auf dem das Haar wie eine
unaufhaltsame Pflanze gewachsen ist.
Am fünften Tag findet er das Bild
auf ihrem Fuß und fragt:
Was ist das?
Das sind die Sonne, der Mond und
die Sterne. Die gibt es jetzt auch, damit wir uns in der Dunkelheit nicht
fürchten müssen. Damit der Tag uns wärmt.
Plötzlich erwachen die Tiere im
Meer. Sie wollen leben. Sie wollen mehr. Vögel beginnen durch den Himmel zu
fliegen, der er ist, am sechsten Tag. Sie schlafen miteinander und sind ganz wach
dabei.
Da entsteht ein Tierchen des Landes
in ihrem Bauch am siebten Tag. Und die Schöpfung ist vollbracht. Von Himmel und
Erde, Land und Meer, Pflanzen und Fischen und Vögeln, Gestirnen des Tages und
der Nacht. Es gibt hell und dunkel und den Menschen, das begabte Tier.